In diesem Jahr wird für uns Ostern ganz anders werden als wir es gewohnt sind. Gemeinsam Gottesdienst feiern, gemeinsam Ostereier suchen, bei allem, was auf Gemeinschaft angelegt ist: in diesem Jahr Fehlanzeige. Corona schränkt uns ein, setzt enge Grenzen.

Vielleicht verhelfen uns diese Tage zu einer Konzentration auf das Wesentliche, wo vieles Drumherum um das Osterfest nicht möglich ist:

Richte deine Gedanken ganz auf Jesus Christus aus.
2.Tim.2,8

Wenn wir diesen Rat des Verfassers des 2. Timotheus Briefes beherzigen, kommen wir an Karfreitag nicht vorbei. Da stirbt einer am Kreuz. Es ist ein qualvoller Tod, denn das Kreuz ist Hinrichtungs- und Folterinstrument in einem. Wir sehen Jesus am Kreuz, gefoltert, beschimpft, beleidigt, mit Hass überschüttet, verlassen, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen! ruft Jesus am Kreuz. Aber in Jesus wird uns deutlich: Gott selbst hat Leid und Schmerzen, Tod und Gottverlassenheit durchgemacht.

Vielleicht gehen unsere Gedanken Karfreitag zur Grabeskirche in Jerusalem. Alle orthodoxen Christen nennen diese Kirche aber Auferstehungskirche. In diesem Jahr ohne das Gedränge der Pilger, aber schliesslich waren es gerade einmal zwei Frauen, die am Ostersonntag zum Grab gingen und erfuhren: Der Herr Christ auferstanden.
Nicht nur für sie gilt die Botschaft von Ostern: Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Das heisst für uns: Verliere nicht die Hoffnung und halte dir die Zukunft offen.

Denn dafür steht Jesus Christus ein: mit seiner Person, mit seinem Leben, mit seinem Tod, mit seiner Auferstehung. Er hält für uns den Fuss in der Tür zu einer Welt, die jenseits unserer Erfahrungen liegt und von der Jesus sagt, es ist das Himmelreich. Durch Jesus kann die Tür nicht wieder ins Schloss fallen. Ostern sagt uns, der Tod hat nicht das letzte Wort.
In Jesus Christus ist Gott bei uns wie das Licht des Tages und wie die Luft, die wir nicht beachten.

Bleibt nun behütet, nicht nur über die Feiertage

Euer Klaus-Dieter Mein