Befreit – von dem Zwang, die Füsse still zu halten, atmen wir auf, begegnen uns auf der Strasse. Auf Abstand und auch nur zu bestimmten Zeiten erleben wir die Menschen, die einen Spaziergang auf der Promenade machen – welch ein Genuss.
Als ich in den letzten Tagen schon vor 20 Uhr auf der Promenade war – noch wie gewohnt leer-, füllte sie sich schon kurz nach 20 Uhr mit vielen Menschen. Es war Leben im Ort, an der Küste. aber mit Abstand und in engem Radius. Wie weggewischt etwaige pessimistische Gedanken, weil „Corona“ einengt und jegliche Freiheit nimmt, wirkten die Menschen fröhlich ob der neuen Möglichkeiten
So erleben wir die Befreiung von den Sachzwängen der „Corona Pandemie“. Ganz langsam werden wir wohl zu unseren gewohnten Möglichkeiten und Aktivitäten wieder finden.
Befreit – damals, vor 75 Jahren als der Krieg sein Ende gefunden hatte, denn die Deutsche Wehrmacht musste kapitulieren, wurden Menschen in Deutschland und ganz Europa befreit von der menschenverachtenden Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus. Zu Ende die Angst vor der Gestapo und der SS.
Befreit – vom Propagandaterror der staatlichen Medien, ohne Angst vor Blockwart und Gestapo den „Londoner Rundfunk“ ganz normal hören zu können.
Befreit – von der menschenverachtenden Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus, die 60 – 70 Millionen Kriegstote hinterliess und mehr als 6 Millionen jüdischen Mitbürgern das Leben kostete.
Nicht jeder hat damals das Ende des Krieges befreiend empfunden, brach doch für ihn eine Welt zusammen, in der er sich eingerichtet hatte.
Flucht und Vertreibung waren für Millionen Deutsche die Folge des von Deutschland angezettelten Weltkrieges.
Wir gedenken heute des Endes des Krieges. Der 8.Mai ist ein Tag der Befreiung.
Zum 40. Jahrestag des Endes des zweiten Weltkrieges sagte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker:
„Er hat uns befreit von dem Menschen verachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“
Walter Steinmeyer mahnt uns am Tag der Befreiung: „Es gibt kein Ende des Erinnerns … Befreiung ist niemals abgeschlossen“. Wir sollen achtgeben auf die „alten bösen Geister in neuem Gewand“, denn das ist unsere historische Verantwortung als Deutsche und als Christen überhaupt. So ist für mich die Liedstrophe als Wegweisung und Ansporn wichtig:
Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden, wie du ihn versprichst, uns zum Wohl auf Erden. Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen, die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
So lasst uns in dieses Wochenende mit einer gewissen Fremdscham, was alles in deutschem Namen an Unheil angerichtet wurde und einem Aufatmen im Blick auf die neuen Möglichkeiten innerhalb der Bekämpfung von „Corona“ gehen.
Es grüsst Euch herzlich
Klaus-Dieter